Ein Herd der Firma Max Albers

In Gevelsberg haben seit Ende des 19. Jahrhunderts drei Unternehmen Herde für gewerbliche und private Kunden hergestellt. Am bekanntesten und größten dürfte die Fa. Krefft gewesen sein, daneben produzierten auch die Firmen Bockhacker und Albers Herde.
Die Heimatstube verfügt über Herde aller drei Hersteller.

Der hier abgebildete Herd stammt von der Fa. Max Albers aus Vogelsang und ist ein typischer Kohleherd für die heimische Küche. Die Firma Max Albers wurde 1888 gegründet und war bis 1931 als AG geführt. Im Jahr 1931 ging sie in die von Mitarbeitern gegründete Werkgemeinschaft Albers Herdfabrik Kom.-Ges. über. Es wurden in verschiedensten Ausführungen Gasherde, Kohlenherde, kombinierte Gas-Kohlenherde und Elektroherde hergestellt.
Wie viele Firmen Gevelsbergs, auch die Konkurrenten Krefft und Bockhacker, hat die Fa. Albers in der Zeit des 3. Reichs Zwangsarbeiter ausgebeutet, welche in einem eigenen Zwangsarbeiterlager untergebracht wurden. [1]
Im November 1950 übernahm die Fa. Max Albers K.G. die Beermann-Werke Vogelsang und führte diese als Eisengießerei Vogelsang GmbH für Grau- und Temperguss weiter. Hier wurden neben Gussteilen für die Herdfabrik Herd- und Zimmeröfen gefertigt.
1953 hatte die Max Albers K.G. 330 Mitarbeiter und fand vor allem in NRW und benachbarten Regionen ihren Absatz. Nach der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert waren auch noch Geschäftsbeziehungen nach Frankreich und in die Niederlande unterhalten worden.
Die Firma Albers musste im Jahr 1963 Konkurs anmelden und wurde liquidiert.
Das alte Firmengelände lag direkt an der Stadtgrenze zu Hagen. Im Bereich des Standortes der Firma an der Vogelsanger Straße befand sich schon zuvor ein Hammerteich mit Hammerwerk (gelegen an der an der heutigen Straße „An der Hütte“), der vom sogenannten Hüttenhammer Wehr aus gespeist wurde, welches zum Eigentum der Fa. Max Albers gehörte. Das alte Wehr ist 2013 durch die Stadt Gevelsberg zugunsten einer besseren Durchwanderbarkeit der Ennepe für Fische und Kleinlebewesen abgebrochen worden. Hier kann nurmehr bei genauem Hinsehen ein Rest des Wehres und der Ausleitung zum früheren Hammerteich erkannt werden.

Das ca. 16.000 m² große Grundstück, auf dem die Firma Albers stand, wurde später an die Fa. Brand Zwieback verkauft, die hier u. a. ein Hochregallager betrieb. 

Herd, Detail

[1] Die Beschäftigung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern für Aufgaben des „alten“ Ennepe-Ruhr-Kreises, Ennepe-Ruhr-Kreis, Schwelm, 2002


Fundstück des Monats Oktober