Gevelsberg bietet viele Möglichkeiten, die Heimat auf abwechslungsreichen Wanderungen zu erkunden. Eine dieser möglichen (Rund-)Wanderungen führt vom Berger See über den höchsten Punkt des alten Berge.
Der Weg ist relativ leicht zu gehen, die Höhenunterschiede sind für Gevelsberger Verhältnisse durchschnittlich, aufgrund der unbefestigten Abschnitte sollten Schuhe mit fester Sohle getragen werden.

Wegbeschreibung mit Fotos

Der Startpunkt der Wanderung an der Staumauer des Berger Sees ist sowohl mit PKW als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach zu erreichen.
Hier befindet sich eine Bushaltestelle der Linie 556 (Gevelsberg-Knapp – Schwelm-Blücherstr., 1 Fahrt je Richtung/Stunde), die S-Bahnhaltestelle Gevelsberg-Knapp liegt ca. 550 Meter entfernt und direkt auf der anderen Seite der Berchemallee liegt der Parkplatz Berger See.

Berger See

Am Berger See können Stockenten, Reiherenten und Bläßrallen, Reiher, Kormorane, Möwen, Kanada- und Nilgänse beobachtet werden. Mit etwas Glück und gutem Auge kann evt. auch der Eisvogel gesichtet werden.

Kormoran am Berger See


Lachmöwen am Berger See

Die Tour verläuft zunächst entlang des östlichen Seeufers bis kurz vor die alte Bogenbrücke, über die der Weg „Zum Berger See“ nach Berge-Heck führt.

Brücke auf dem Weg nach Berge-Heck

Vor der Brücke geht es rechterhand ab auf den Pfad am Hangfuß parallel zum Fleckenbrucher Bach. Nach dem kleinen Bruchwäldchen beginnt der Weg langsam anzusteigen. Nach ca. 150 Metern kann man linkerhand neben dem Fleckenbrucher Bach die Reste zweier Flachsteiche erkennen. Hier wurden in früheren Zeiten Flachsstengel ca. 2 Wochen gewässert, um spinnbare Fasern von den holzigen Bestandteilen der Stengel zu lösen. Da der Verrottungsprozess mit deutlichen Geruchsbelästigungen einherging, wurden solche Teiche meist abseits der Ansiedlungen angelegt.

Ehemaliger Flachsteich


Waldpfad oberhalb des Seitentälchens

Nach weiteren ca. 200 Metern kommt man, während der Pfad weiter bergan führt, an einem deutlich sichtbaren Bombentrichter eines Fehlwurfes der Angriffe auf Hagen aus dem 2. Weltkrieg vorbei.

Bombentrichter

In kurzer Verlängerung des Pfades ist jenseits des Wirtschaftsweges im Gelände ein alter Meilerplatz aus den Zeiten der Holzkohleproduktion im Berger Wald erkennbar. Nach einer archäologischenn Prospektion aus den achtziger Jahren sind im Berger Wald noch einige weitere alte Meilerplätze zu verzeichnen. Im Gegensatz zu den Bodendenkmälern in der Asbecker Gemarkung sind in Berge jedoch keine Verhüttungsplätze bei der Prospektion gefunden worden.

Meilerplatz

Vom Mittelalter bis weit in die Neuzeit hinein wurde in unserer Landschaft der Waldreichtum zur Produktion von Holzkohle zur Verhüttung und zum Schmieden von Eisen gewonnen. Im Ergebnis waren auch im Gevelsberger Raum die Wälder zu weiten Teilen abgeholzt oder erheblich übernutzt.
Die Route folgt dem Wirtschaftsweg nach Osten an der von Wald eingefassten Wiese „Hinter der Kuhweide“ vorbei. Die Wiese wird seit über hundert Jahren als Wiese/Acker innerhalb der Waldflächen genutzt.

Wiese „Hinter der Kuhweide“

Nach der Wiese linkerhand kommt man Richtung Golfplatz – über diesen darf man allerdings nicht weitergehen. 2020 bestand aufgrund von Holzentnahmen aus dem Wald die Möglichkeit, in der Spur der Forstmaschinen auf einem alten, unbefestigten Waldweg parallel zum Golfplatz im Wald zur Silscheder Straße zu gelangen. Bei feuchtem Wetter oder noch Tage nach Regenfällen ist hier allerdings gutes Schuhwerk zu empfehlen. Alternativ kann der Wegeführung des befestigten Forstweges weiter ost-südöstlich Richtung Silscheder Straße gefolgt werden.
Auf der Silscheder Straße muss man Richtung Gut Berge ca. 350 bzw. 650 Meter zurücklegen. Aufgrund der geringen Verkehrsmenge und relativ guten Übersichtlichkeit und hinreichender Bankette ist diese Unannehmlichkeit hinnehmbar, wenn auch verbesserungswürdig.

Silscheder Straße

Ab der Einmündung des Joh. Friedrich Wehberg Weges folgt die Route diesem vorbei am Golfplatz zum Gut Berge. Der Golfplatz Gut Berge wurde nach langen Diskussionen im Gevelsberger Rat und zwischen Befürwortern und Gegnern im Jahr 2000 eingeweiht. Bei der Errichtung des Golfplatzes wurde Wert auf die Einbindung in die Landschaft gelegt und es wurden in großem Umfang verschiedenste landschaftsgestalterische Maßnahmen zur Einbindung in die Landschaft vorgenommen. So die Anlage von Streuobstwiesen, Extensivwiesen, Gehölzgruppen und die planerische Einbindung in die vorhandenen Landschaftsstrukturen aus Bachtälern, Gehölzen und kleinen Wäldern. Der Golfclub besteht seit 1995 und hat sein Clubhaus ca. 700 Meter Luftlinie abseits der Wanderroute im ehemaligen Hof Große Berkenberg.

Blick auf den Golfplatz von Bahn 15 nach Norden

Zwischen den Stallungen der Reitsportanlage Gut Berge kann man nach Nordosten Richtung Schmandbruch einer alten Wegeverbindung folgen. Im Bereich von Gut Berge ist zu berücksichtigen, dass man sich auf einem privaten Hofgelände befindet und sich auch dementsprechend verhalten sollte.

Teich Gut Wehberg

Nach dem Gut kommt der Weg an Koppeln und einem Teich vorbei auf die Fläche des Golfplatzes. Hier bitte bei Spielbetrieb keinesfalls vom Weg abweichen, da Golfbälle durchaus gefährlich sein können.
Nach dem Golfplatz geht der Weg als Straße „An der Wacht“ am Hof Bergerholz vorbei Richtung Schmandbruch.

An der Wacht

Direkt am Anfang der Siedlung erreicht die Wanderung mit ca. 237 Meter ü. NN den höchsten Punkt. Hier liegt auch der höchste Punkt der alten Landgemeinde Berge.

Exkurs:

Wem der Weg zwischen den Stallgebäuden und über den Golfplatz zu privat ist, kann mit einem Umweg von ca. 1 km dem Joh. Friedrich Wehberg weg weiter bis jenseits der Autobahn folgen und rechts auf den Oberberger Weg abbiegen, der an Oberberge und dem Regenrückhaltebecken des in Entwicklung befindlichen Wetteraner Gewerbegebietes „Gewerbepark Schwelmer Straße“ vorbei ebenfalls zum Schmandbruch führt.


Vom Ortsrand am Schmandbruch führt die Wanderung direkt nach Süden über den Weg „Im Langenrode“. Entlang der Wohnbebauung des Schmandbruchs bietet sich nach Süden ein herrlicher Ausblick auf den Hagener und Gevelsberger Stadtwald bis hin zum Strückerberg und nach Linderhausen.

Blick vom Schmandbruch Richtung Gevelsberg – Von der Südstadt bis zum Stüting


Blick vom Schmandbruch auf die Aske

Durch ein kleines Waldstück (Achtung: Zur Krötenwanderungszeit befinden sich hier in der Dämmerung viele Kröten auf dem Weg!) kommt man zur Ansiedlung Im Langenrode. Auf dieser alten Hofstelle wird inzwischen therapeutisches Reiten angeboten.

Im Langenrode

In der Talsohle am Berger Bach liegt der neugestaltete Bolzplatz Im Langenrode direkt am Weg. Hier bietet eine Callisthenics Anlage neben dem Bolz- und Streetballplatz die Möglichkeit weiterer sportlicher Betätigung. Jenseits des Berger Baches finden sich zwei Schachtische für das Training der grauen Zellen.

Callisthenics Anlage im Langenrode

Nach einer kurzen steilen Rampe erreicht der Weg wieder die Silscheder Straße. Dieser folgt die Route bis zu einer kleinen Straße (Häuser Silscheder Straße 125 – 131) , die rechterhand bergan zur Straße „Zum Berger See“ führt. Dieser ist dann rechterhand bergauf bis hinter das evangelische Gemeindezentrum Berge zu folgen. Vom Eingang des Gemeindezentrums aus hat man nochmals einen schönen Blick auf den Stadtwald.
Kurz hinter dem Gemeindezentrum führt linkerhand ein Fußweg zur Straße „Am Schilken“. Dem „Schilken“ bergab erreicht die Route wieder den Berger See. Hinter dem Wendehammer am Ende der Straße erreicht man nach ca. 5,5 (6,5) Kilometer den Ausgangspunkt der Wanderung.

Karte mit Wanderroute


Fakten zur Strecke:
Länge:  ca. 6 km
Niedrigster Punkt ca. 155 m üNN
Höchster Punkt ca. 236 m üNN
Insgesamt ca. 105 Meter Gesamthöhenmeter aufwärts und abwärts
Asphalt ca. 3,5 km (z. T. schlechter Zustand)
Natürlicher Boden, unbefestigter Fahrweg ca. 1,6 km
Schotter ca. 0,9 km
Die Wegstrecke besteht überwiegend aus Fußwegen und Pfaden sowie Privatstraßen. Innerhalb Berge-Knapps können Bürgersteige benutzt werden.
Nur auf ca. 650 Meter entlang der Silscheder Straße ist kein gesicherter Fußgängerweg vorhanden.


AB/SWB