Asbeck ist der kleinste der Gevelsberger Stadtteile und bis heute ländlich geprägt.

Die Asbecker Gemarkung liegt im Nordwesten Gevelsbergs und grenzt an Hiddinghausen, Haßlinghausen, Gevelsberg, Berge und Silschede. Die Gemarkung umfasst eine Fläche von rund 3,42 km², es lebten hier Ende 2020 ca. 460 Einwohner.
Bis zur kommunalen Gebietsreform 1970 war die alte Bauerschaft Asbeck eine eigenständige Landgemeinde im Amt Volmarstein, am 1. Januar 1970 wurde sie in die Stadt Gevelsberg eingegliedert.

Gemeindekarte von Asbeck aus dem Jahr 1824, mit Nachträgen bis 1872

Die erste urkundliche Erwähnung Asbecks ist für das Jahr 1220 zu verzeichnen; seit 1324 gehörte Asbeck zur Grafschaft Mark. Im Bereich des Dorfes wird ein „Rittergut“ vermutet, konnte aber bisher nicht lokalisiert werden.
Im Schatzbuch der Grafschaft Mark aus dem Jahr 1486 – der ersten detaillierten Zusammenstellung der (steuerpflichtigen) bäuerlichen Einwohner bzw. Höfe, werden verschiedene Einwohner namentlich erwähnt.
Die Grafschaft Mark fiel Anfang des 17. Jahrhunderts mit anderen klevischen Besitzungen an das Kurfürstentum Brandenburg. Dementsprechend gehörte aus Asbeck seit dieser Zeit zum zukünftigen preußischen Staatsgebilde.
1645 erfolgte im Rahmen einer Steuerschätzung eine Zustandsbeschreibung, die den desolaten Zustand der Bauerschaft kurz vor Ende des 30jährigen Kriegs zeigt und Asbeck als „ein sölch kalt Orth, daß das Obs und Eckern mehrentheils verfrieret“ beschreibt.
In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Asbeck als landwirtschaftlich geprägtes Dorf, in dem aber viele der kleinen Bauern zusätzlich einer weiteren Erwerbsmöglichkeit z. B. im Bergbau nachgehen mussten.
Die vielen Kriege des 17. Und 18. Jahrhunderts führen in Asbeck zu vielen „Requirierungen“. Anfang des 19. Jahrhunderts ist auch in Asbeck das „Jahr ohne Sommer“ 1816/1817 in Folge des Ausbruchs des Vulkans Tambora in Indonesien durch Missernten und Hungersnöte deutlich bemerkbar.
Nach der napoleonischen Zeit wurde Asbeck 1817 zur Bürgermeisterei (später Amt) Volmarstein im Kreis Hagen zugeordnet. Schon 1926 wurden in Gevelsberg erste Eingemeindungswünsche geäußert, um die eigenen Siedlungsflächen erweitern zu können.
Nach über einem Jahrhundert Zugehörigkeit zum Kreis Hagen ist Asbeck, wie die Nachbarorte auch, 1929 dem neu gegründeten Ennepe-Ruhr-Kreis zugeschlagen worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1949/1950 noch 71 land- und forstwirtschaftliche Betriebe und  468 Einwohner gezählt. Auch im 20. Jahrhundert benötigen die meisten landwirtschaftlich tätigen Asbecker ein weiteres berufliches Standbein, um ein hinreichendes Einkommen zu erzielen. Nach dem Auslaufen des Bergbaus liegt der Schwerpunkt auf Tätigkeiten in den in der Nähe liegenden Industrie- und Gewerbebetrieben.
1861 konnte die erste eigene Asbecker Schule eingeweiht werden. Kurz vor der Schließung der Asbecker Schule im Jahr 1968 wurde im Jahr 1966 noch ein neues Schulgebäude eröffnet, welches später den Kern des heute großen Geländes der AWO bildete. Am Standort des Sozialzentrums am Sonnenschein sind mittlerweile verschiedene integrative Einrichtungen der AWO angesiedelt, von der ältesten Werkstatt für behinderte Menschen im EN-Kreis, Wohnheimen und der interdisziplinären Frühförderung bis zum integrativen Kindergarten.

Der SuS Asbeck kann seine Geschichte bis zu seiner Gründung im Jahr 1931 zurückverfolgen.

1985 wurde die Kirmesgruppe Vie ut Asbi’ieck gegründet, die auch heute den Gevelsberger Kirmeszug bereichert.


Bruchsteinmauern

Eine Besonderheit Asbecks in der Region ist die erhaltene kompakte dörfliche Struktur, die noch immer von den historischen Höfen geprägt ist, in die sich die Neubauten der letzten Jahrzehnte harmonisch einfügen. Eine Grundlage hierfür ist ein, oft auch als restriktiv betrachtetes, Dorfentwicklungskonzept von Anfang der 90er Jahre.
Einige der alten Bauernhäuser sind als Baudenkmäler besonders hervorgehoben, so z. B. der Beermannshof oder der Nölle-Hof. Bemerkenswert sind die ebenfalls denkmalgeschützten alten Bruchsteinmauern, die noch teilweise die Straßen und Grundstücksgrenzen säumen.
Außerhalb des Dorfes sind die ehemalige Gaststätte „Zur Jägersruh“ an der Asbecker Straße und Gebäude des alten Gut Sundern für denkmalwürdig befunden worden.





Backhaus und Dorfplatz

Das heutige Asbecker Backhaus ist kein „Original“ aus alten Zeiten. Das wahrscheinlich um 1810 entstandene Gebäude diente der Asbecker Feuerwehr zwischen 1935 und 1963 als Gerätehaus. Danach wurde es vorrübergehend als Garage genutzt, bevor es zu einem Backhaus umgebaut wurde, das zu besonderen Gelegenheiten angeheizt wird. Der kleine Dorfplatz vor dem Backhaus ist im Jahr 2020 mit Fördermitteln des Programms VITAL NRW auf Initiative der Asbecker Bürger neugestaltet worden.







Alt Asbeck




Von ehemals mehreren Gaststätten im Dorfgebiet ist nur „Alt-Asbeck“ im Dorfkern übriggeblieben. Hier kann auch heute noch ein gepflegtes Bier getrunken werden und es besteht die Möglichkeit, im Saal des Lokals kleinere Versammlungen abzuhalten.

Das bedeutendste Fest in Asbeck ist das Feuerwehrfest am Vatertag, mit großem Festzelt und einer Strahlkraft weit über das Dorf hinaus.





Zwar hat sich in Asbeck nur wenig Gewerbe und keine Industrie angesiedelt, aber die Ursprünge der hiesigen Eisenverarbeitung mit Pingen, Verhüttungs- und Meilerplätzen liegen (auch) in Asbeck, so im Südholz, am Deert und am Hedtberger Bach.  Außerdem werden die Namen Asbeck und Iserbecke traditionell mit Eisen (=Eisengewinnung) in Verbindung gebracht.

Text/Fotos: B./W-B.


Zu den Bodendenkmälern in Asbeck