In Asbeck befinden sich zwei mittelalterliche Verhüttungsplätze, die seit 1990 als Bodendenkmäler in die Denkmalliste der Stadt Gevelsberg eingetragen sind. Diese alten Verhüttungsplätze stehen für die frühe Metallgewinnung und -verarbeitung im Gevelsberger Raum und sind die Vorläufer der noch immer prägenden Metallverarbeitung in der hiesigen Region.
Im Zuge von Begehungen durch den Archäologen Herrn Schmidt im Auftrag des Ennepe-Ruhr-Kreises konnten im Jahr 1987 viele Meilerplätze, Verhüttungsstellen etc. in unserem Raum dokumentiert werden. Die beiden in Asbeck unter Schutz gestellten Hüttenplätze wurden hierbei aufgrund des historischen Wertes und des Erhaltungszustandes als bedeutend eingestuft.

Lage der Verhüttungsplätze (1)
Hüttenplatz am Hedtberger Bach
Hüttenstelle an einem Nebenbach zur Iserbecke

Im Verlauf der Begehungen konnten bei beiden Verhüttungsplätzen Scherben mittelalterlicher Keramik gefunden werden, welche eine Datierung ermöglichten.
Iserbecke: durch blaugraue Ware hochmittelalterlich auf das 12.- 13. Jahrhundert datiert
Hedtberger Bach: mittelalterlich datiert, wahrscheinlich 13./14. Jahrhundert

Erkennbar sind im Gelände heute nur mehr Halden, welche einen hohen Anteil an Schlacke enthalten. Im Verhältnis zu modernen Abraumhalden handelt es sich bei den Spuren mittelalterlicher Hüttenplätze um kleine, eher unauffällige Gebilde.
Die Datierung der Hüttenplätze anhand der Scherbenfunde und die Charakteristik der Verhüttungsplätze lassen eine Zuordnung in die sog. „Waldschmiedezeit“ und zur Technik der mittelalterlichen Rennfeuerverhüttung zu.

In der Literatur wird für die mittelalterliche Rennfeuerverhüttung davon ausgegangen, dass als Rohstoff Raseneisenerz verhüttet wurde. Allerdings finden sich im Nahbereich der hiesigen Verhüttungsstellen auch Pingen alten Bergbaus, besonders gut zu erkennen im (nicht als Denkmal eingetragenen) Bereich „Am Deert“.

Rennfeuerverhüttung
Die Rennofenverhüttung wurde als älteste bekannte Methode der Eisenverhüttung bereits seit vorgeschichtlicher Zeit angewendet.
Bei Rennöfen handelt es sich um aus Lehm bzw. Lehm und Steinen errichtete kleine Schachtöfen, die mit Holz, Holzkohle oder Torf warmgeheizt und dann für die Verhüttung von oben abwechselnd mit Brennstoff, meist Holzkohle, und zerkleinertem Erz befüllt wurden. Die Belüftung der Rennöfen erfolgte entweder durch natürlichen Luftzug oder mit Hilfe von hand- oder fußbetriebenen Blasebälgen.
Die unerwünschten Bestandteile des Erzes verflüssigen sich während des Verhüttungsprozesses und fließen als Schlacke ab.
Vom Abfließen (dem „Rennen“/Rinnen) der Schlacke rührt der Name „Rennofen“ her.
Die Rennofenverhüttung wird auch als direktes Verfahren der Eisengewinnung bezeichnet, da ein schmiedbares Endprodukt entsteht – Schmiedeeisen oder Stahl.

Skizze Rennfeuerofen

Quellennachweise:

(1): Eigene Darstellung, Kartengrundlage: Digitale Topographische Karte 1:25.000 abgerufen über Tim-Online 2.0 Land NRW, 2019, dl-de/by-2-0 (www.govdata.de/dl-de/by-2-0), Kacheln: 32380_5684, 32380_5688
Datum: 2019-05-10-01-59, Kachel 32380_5684; https://www.wcs.nrw.de/geobasis/wcs_nw_dtk25?REQUEST=GetCoverage&SERVICE=WCS&VERSION=2.0.1&COVERAGEID=nw_dtk25_col&FORMAT=image/jpeg&SUBSET=x(380000,384000)&SUBSET=y(5684000,5688000)
Kachel 32380_5688;
https://www.wcs.nrw.de/geobasis/wcs_nw_dtk25?REQUEST=GetCoverage&SERVICE=WCS&VERSION=2.0.1&COVERAGEID=nw_dtk25_col&FORMAT=image/jpeg&SUBSET=x(380000,384000)