Kindernähmaschine der Firma Carl Sieper Gevelsberg

Seit den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden die damals noch neuen Nähmaschinen auch als verkleinerte, gebrauchsfähige Modelle für Kinder hergestellt. Nachdem zuerst vor allem hochwertige und teure, gusseiserne Modelle gefertigt wurden, kamen noch vor der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert günstige Kindernähmaschinen aus Blech auf den Markt.

In dieses Geschäft stieg die Fima Carl Sieper im Jahr 1902 ein und produzierte ihre erste Kindernähmaschine. Die Produktion wurde bis 1975 erfolgreich weitergeführt und umfasste bis dahin 83 Modelle in über 600 verschiedenen Ausführungen und Dekoren.
Kindernähmaschinen sollten nicht nur ein Spielzeug sein, sondern auch als Lernmittel dienen, und waren, dem damaligen Erziehungsideal folgend, darauf ausgerichtet, Mädchen auf die ihnen  zugedachte Rolle vorzubereiten.

Die Kindernähmaschinen mit der Markenbezeichnung Casige (Carl Sieper Gevelsberg) wurden zeitweise überwiegend in alle Welt exportiert und Carl Sieper war einer der (Welt-)Marktführer für Kindernähmaschinen.

Die Firma Carl Sieper wurde 1852 gegründet und produzierte zuerst am Westfeld, später an der Geer  Klavier- und Türschlösser sowie Schließanlagen. Dieses Geschäft wurde ebenfalls bis in die 1970er Jahre betrieben.
Heute sind die Produktionsgebäude an der Geerstraße lange verschwunden, nur die alte Villa der früheren Eigentümerfamilie ist noch vorhanden.

Das Foto zeigt eine Kindernähmaschine Casige Nummer 50 aus den 1930er Jahren im Aschenputtel-Design.


Fundstück des Monats Juli