Siedlungshäuser Asternstraße/Heideschulstraße
Die jeweils vier Häuser an der Asternstraße bzw. Heideschulstraße sind neben gleichartigen Siedlungshäusern an der Bredderbruchstraße die ersten Häuser des damaligen Bau- und Sparvereins Gevelsberg (heute Bauverein Gevelsberg e.G.).
Errichtet wurden die Häuser 1899 nach Plänen des Wuppertaler Architekten Albert Winter durch die Baufirma Pickhardt.
Die unterkellerten Backsteingebäude mit Werksteinsockeln sind als Doppelhäuser mit sogenanntem Kreuzgrundriss ausgebildet und beherbergen jeweils vier getrennte Wohnungen mit eigenständigen Eingängen. Den Wohnungen zugeordnet sind Stall- und Abortgebäude sowie kleine Gärten. Die Ausstattung mit einem kleinen Stallgebäude und Selbstversorgergärten ist typisch für Arbeitersiedlungen der damaligen Zeit.
Die giebelständig orientierten Doppelhäuser mit steiler Dachneigung und traufständigen Verbindungsbaukörpern besitzen seit der Bauzeit ausgebaute Dachgeschosse mit Schleppgauben in den Dächern der Verbindungsbaukörper. Die Giebel sind horizontal durch ein Gurt-Gesims gegliedert. Die Doppelhäuser sind im sachlichen Stil von Siedlungshäuschen der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh. gehalten, wobei die Backsteinarchitektur hierzulande zum damaligen Zeitpunkt eher selten anzutreffen war. Die Nebengebäude sind zeittypisch als Fachwerkgebäude ausgeführt und beherbergten zum Bauzeitpunkt neben Ställen auch die Abortanlagen.
Die Häuser waren zum Bauzeitpunkt aber bereits an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen – im Gegensatz zu den Häusern an der Bredderbruchstraße, die noch über Trinkwasserbrunnen versorgt werden sollten.
Die Häuser befinden sich noch heute im Besitz des Gevelsberger Bauvereins und werden von Mitgliedern der Genossenschaft bewohnt.
Quellen:
Denkmalkartei Untere Denkmalbehörde Stadt Gevelsberg
Fritz Sauer: 100 Jahre Bauverein Gevelsberg eG, Gevelsberg, 1998
Historisches Luftbild ca. 1926: © RVR, Bildflugjahr 1926, dl-de/by-2-0
Schrägluftbild: © RVR, Bildflugjahr 2020, dl-de/by-2-0