Das „Stiftamtmannshaus“

Der vierte Teil unserer Reihe „Baudenkmal des Monats“ führt uns zurück in die „Keimzelle“ Gevelsbergs, das „Dorf“, genauer gesagt in die Elberfelder Straße 45.
Direkt über dem Kirmesplatz liegt ein repräsentatives zweigeschossiges Schieferhaus im Stil des Spätbarocks.
Das Haupthaus wurde ca. 1789 wahrscheinlich von Johann Wilhelm Bertram erbaut.
Von 1796 bis 1806 war das Gebäude Wohnhaus und Sitz des letzten von der preußischen Regierung eingesetzten Stiftamtmannes Phillip Schwippert.
Das Baudenkmal ist ein beeindruckendes Beispiel für ein herrschaftliches Anwesen im Stil des bergischen Barocks, wenn auch F.-W. Brennes Einschätzung, dass es „in weitem Umkreis nur noch übertroffen von der Schönheit und dem Formenreichtum des von der Familie Harkort erbauten „Haus Harkort““ (1) wäre, doch sehr lokalpatriotisch geprägt ist.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen das Zwerchhaus mit geschweiftem Giebel und die hölzernen Eckpilaster mit Zierkapitellen im festonartigen Stil des Empire. Diese wurden durch die Eigentümer 1993 nach historischen Fotos und Zeichnungen wieder originalgetreu hergestellt. Innerhalb des Gebäudes ist das Treppenhaus mit Natursteinböden original erhalten. Auch die Einfassungsmauer zur Elberfelder Straße ist noch original und steht mit unter Denkmalschutz.
Während der Gevelsberger Kirmes ist das Haus weniger wegen seiner baulichen Qualitäten beliebt, sondern wegen der am Haus aufgebauten „Kirmesterrasse“.
Von hier aus haben Besucherinnen und Besucher einen wunderbaren Blick auf das Herz der schrägsten Kirmes Europas, den Kirmesplatz und die obere Elberfelder Straße, während sie sich mit köstlichen Cocktails erfrischen können.


1.) H.-W- Brenne: „Das Dorf“. Gevelsberg, 1988, S. 50ff.


Baudenkmal des Monats Mai

Gevelsberger Damenstift