Hotel – Restaurant Am Vogelsang

Das Gasthaus am Vogelsang

Kurz vor der Stadtgrenze zu Hagen gelegen kann das Gasthaus am Vogelsang auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Erstmalig erwähnt wurde der Siedlungsplatz „Vogelsang“ im Schatzbuch der Grafschaft Mark aus dem Jahr 1486.
Bis 1745 war hier ein preußisches Domänengut verortet, seitdem befindet sich an der Kreuzung der alten Verbindung von Köln zum Hellweg (Hagener Straße) mit der lokalen/regionalen Verbindung Voerde-Volmarstein (Asker Straße/Vogelsanger Straße) ein Gasthaus.
1829 brannte das alte Gasthaus ab und wurde neu errichtet. Der Neubau von 1829 ist in seinem Grundbestand noch heute vorhanden. 1899 wurde ein großzügiger Wirtshausgarten mit reich verziertem eisernen Pavillon errichtet, der sich vor der massiven Zunahme des Autoverkehrs großer Beliebtheit erfreute, zwischenzeitlich aber wieder abgebrochen wurde.


Postkarte Gasthof am Vogelsang (1)

Das Gasthaus am Vogelsang ist eines der größten (teil-)verschieferten Fachwerkgebäude in Gevelsberg. Die Fachwerkkonstruktion in neuzeitlichem Fachwerk-Gefüge des Klassizismus und die Decken sind weitgehend erhalten, die weiteren Ausstattungselemente wie Türen, Fenster etc. sind im Laufe der Jahrzehnte erneuert und ausgetauscht worden. Bedeutsam ist noch die zweiflügelige Kassetten-Haustür mit Schnitzwerk.
Die Nebengebäude und ergänzenden Bauten um den nördlich angrenzenden Hof sind gegenüber dem Hauptgebäude jüngeren Datums und nicht mit unter Denkmalschutz gestellt; sie dienen dem Restaurant- und Hotelbetrieb.
Das Gasthaus am Vogelsang war u. a. als Versammlungsort der Wetteraner Predigerklasse und mehrfacher Tagungsort der Synode der Evangelischen Kirche der Grafschaft Mark Schauplatz bedeutender regionaler Ereignisse. Darüberhinaus empfing König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen 1842 hier eine Abordnung der Voerder Schützen.
Die entscheidenden Verhandlungen zum Bau der heute noch existierenden Ennepetalbahn wurden am 31. August 1869 im Gasthaus geführt.(2)
Gegenüber dem Gasthaus am Vogelsang wurde 1890 beim Bau der Vogelsanger Post ein spätantiker Münzschatz als Hortfund ausgegraben, welcher sich heute in Teilen in Haus Martfeld in Schwelm befindet, während andere Teile verschollen sind. Der Münzfund deutet auf eine gewisse Bedeutung der Enneper Straße bereits in römischer Zeit hin.

Luftbild: © RVR 2020 dl-deby-2-0 – Urheber Aerowest GmbH

1. Stadtarchiv Gevelsberg Postkartensammlung
2. siehe Stadtarchiv Gevelsberg, Gevelsberger Geschichte(n) Nr. 13/2017, S. 20f


Baudenkmal des Monats Juni