Villa Eicken
Die Villa Eicken an der Kölner Straße 16 wurde am 2.7.1987 als Nr. 77 in die Denkmalliste der Stadt Gevelsberg aufgenommen.
Erbaut wurde sie im Jahr 1911 im Auftrag von Hugo Eicken, 1877 – 1943, Schwiegersohn von Wilhelm Krefft und Generaldirektor1 der an der Mühlenstraße ansässigen Firma W. Krefft AG, nachdem die Planung durch die Architekten Gebrüder Nau im Sommer 1910 erfolgt war.
Es handelt sich um ein 2 ½ geschossiges Villengebäude mit ausgebautem Mansarddach und nicht ausgebautem Spitzboden, dessen reich gestaltete Fassade im Empire-Stil gehalten ist und das ein Beispiel für gehobenes Wohnen um die Jahrhundertwende darstellt.
Mit einem breiten Portal mit geschwungener Freitreppe und schmalem Säulenportikus mit aufliegendem Balkon liegt die Betonung der äußeren Gestaltung auf der Gebäudemitte. Im Dachbereich wird die Mitte durch ein Zwerchhaus mit geschwungenem Giebel zusätzlich betont.
Über eine zentrale, durch ein ornamentiertes Oberlicht belichtete, Halle wird das Gebäude im Inneren erschlossen.
Im Erdgeschoss befanden sich repräsentative Wohnräume, mit Esszimmern, Salon, Herrenzimmer (so in der Genehmigung von 1910 bezeichnet), die zur Gartenseite als Wintergarten ausgebildet sind. Hier liegt auch eine große Küche. Im Obergeschoss lagen die Schlafräume und zwei Badezimmer sowie Gästezimmer. Im Dachgeschoß, das über ein zweites Treppenhaus erreichbar ist, lagen weitere Zimmer, z. T. als „Mädchenzimmer“ bezeichnet, also für Dienstboten gedacht.
Das Innere ist mit eingebauten Bibliotheksschränken, Stuck- und Holzkassettendecken, einem Lichthof mit Galerie und bleiverglastem Lichtdach sowie Marmorbädern mit bleiverglasten Fenstern hochwertig ausgestattet.
Die Villa ist sowohl außen als auch innen als Baudenkmal geschützt; ebenfalls zum Umfang der Unterschutzstellung gehören die Einfriedung mit den Toren und die historische Gartenanlage.
1 Detlef Raufelder: Gevelsberger Geschichte(n) vom 15. Januar 2007, S. 5
Quellen:
Denkmaleintragung, Karteikarte, Stadt Gevelsberg
Peter Nau, Peter u. Emil Nau Architekten – Bauten 1896 – 1940 in Gevelsberg und Ennepetal, Gevelsberg, 1996